Audio Reha Mitteldeutschland
Hören mit Cochlea-Implantat
Auskünfte und Informationen
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Das Cochlea-Implantat (CI) ist eine Hörprothese für gehörlose und ertaubte Menschen, deren Hörnerv als Teilorgan der auditiven Wahrnehmung noch funktionsfähig ist, sowie für hochgradig Schwerhörige, bei denen die Versorgung mit einem Hörgerät nicht mehr ausreichend ist.
Das CI-System besteht einerseits aus einem Sprachprozessor mit einem Mikrofon, an dem eine Sendespule mit Magnet angebunden ist. Andererseits besteht es aus dem eigentlichen Implantat, das sich aus einem weiteren Magneten, einer Empfangsspule, dem Stimulator und dem Elektrodenträger mit den Stimulationselektroden zusammensetzt. Die Elektroden werden in die Cochlea (Hörschnecke) eingeführt. Die Empfangsspule wird im Schädelknochen nahe der Ohrmuschel unter der Haut platziert. Die Sendespule des Prozessors haftet mit Hilfe der Magneten auf der Kopfhaut über der Empfangsspule des Implantats. Die Spannungsversorgung des Implantats erfolgt durch die Kopfhaut mittels elektromagnetischer Induktion. Die Signalübertragung erfolgt mit Hochfrequenzwellen. Manchmal wird nur das Implantat als CI, die komplette Anlage als CI-System bezeichnet.
Nach den HNO-Ärzten beraten insbesondere die implantierenden Kliniken* ihre Patienten umfassend über die Gesamtsituation. Im Umfang dessen wird eine ausführliche Diagnostik durchgeführt und im Dialog die Gesamtthematik erörtert. In Thüringen sind dies:
Das Helios Klinikum in Erfurt
Das Universitätsklinikum in Jena
https://www.uniklinikum-jena.de/hno/Klinik+f%C3%BCr+Hals__+Nasen_+und+Ohrenheilkunde-page--p-1.html
Das SRH Zentralklinikum in Suhl
Nachdem die Indikation gestellt wurde, ist üblicherweise die Kostenübernahme durch die jeweilige Krankenkasse oder Krankenversicherung gewährleistet. Im Zuge der individuellen Beratung erfolgt auch die Festlegung auf den CI-Hersteller und seine Technologie. Derzeit werden die Produkte folgender Firmen* verwendet:
AB – ADVANCED BIONICS
https://www.advancedbionics.com/de/de/home/cochlear-implants-for-you.html
Cochlear
https://www.cochlear.com/de/de/home
MED*EL
*in alphabetischer Reihenfolge
Postoperativ sind gewisse Rehabilitationsmodule erforderlich, um die bestmöglichen Hörergebnisse zu erreichen. Nach einer sogenannten Basistherapie im Klinikum schließt sich die Folgetherapie in unserer Einrichtung an. Die erstreckt sich über einen Zeitraum von rund zwei Jahren und beinhaltet rund 20 Rehatage – bei Kindern in Elternbegleitung ca. drei Jahre und etwa 40 Rehatage. Die Aufenthalte werden individuell geplant und richten sich nach dem Lernfortschritt und den Hörergebnissen.
Das CI begleitet die Patienten „ein Leben lang“ und muss in regelmäßigen Abständen überprüft und angepasst werden. Dies nennt man die Langzeitnachsorge, welche einmal jährlich durchgeführt wird. Dabei wird neben der medizinischen Kontrolle auch die gesamte Technik & Elektronik geprüft und ggf. auf die sich verändernden Gegebenheiten eingestellt. Auch dieser Termin wird individuell geplant und nach den Patientenbedürfnissen vereinbart.
Hilfreich kann auch die Verständigung mit anderen Patienten*innen sein. Dafür stehen verschiedene Selbsthilfegruppen* (SHG) zur Verfügung. Kontaktieren Sie bei Bedarf bitte:
Cochlea Implantat Verband Mitteldeutschland e.V.
https://civ-md.de/selbsthilfegruppen
CI & Hörgeräteträger Thüringen
https://www.shg-ci-thueringen.de/index.html
DAS - Dt. Schwerhörigenbund Ortsverein Weimar
https://www.dsb-landesverband-md.de/ortsverein-weimar.html
SHG – Hörgeschädigte im Kyffhäuserkreis (Nr. 17)